November 2015 - Die Landrätin zu Besuch bei den Schwabendorfer Landfrauen

Am Abend des 17. November hatten die Landfrauen vom Ortsverein Schwabendorf die Landrätin Frau Fründt zu Besuch. Es gibt im Landkreis Marburg-Biedenkopf ein reges Vereinsleben und über die Arbeit dieser Vereine möchte sich Frau Fründt näher informieren. Für den Beginn dieses Vorhabens hatte sie sich bei den Landfrauen in Schwabendorf angemeldet.

Nach kurzer Überlegung, was an Wissenswertem erzählt und gezeigt werden könnte, begann ein eingespieltes Landfrauen-Team mit den Vorbereitungen. Gezeigt werden sollte die Vielfalt der Aktivitäten aus den vergangenen Vereinsjahren in einem theoretischen und einem praktischen Teil.

Der Abend begann mit den Begrüßungsworten der Vorsitzenden Erna Hampach und der Landrätin Kirsten Fründt. Die folgende PowerPointPräsentation spannte den Bogen von der Gründung 1962 bis zum Kinder-Koch-Tag im November 2015.

"Wir wollen unser Wissen und Können verbessern."  Das war das Motto 1962.
Die meisten Frauen in Schwabendorf waren in Landwirtschaft und Haushalt beschäftigt. Es gab noch nicht in jeder Familie ein Auto, nur wenige Frauen hatten einen Führerschein. Urlaubsreisen waren eher selten. Eine wunderbare Sache also, die Gründung des Landfrauenvereins. Das Wissen und Können der Frauen zu erweitern durch Vorträge, Erfahrungsaustausch und gemeinsame Reisen. Mit dazu gehörte natürlich auch das gesellige Beisammensein.

Das Programm der Landfrauenverein Schwabendorf beginnt im Oktober mit der Erntedankfeier und endet mit der Maibowle im nächsten Jahr. Dazwischen liegt ein gefülltes Programm aus Weiterbildung und Informationen aus den Bereichen Finanzen, Gesundheit, Ernährung. Gemeinsame Besichtigungen und Ausflüge sowie der Besuch von Veranstaltungen runden das Programm ab. Praktische Ausbildung gehört natürlich auch dazu: Brotbacken im Backhaus, Spinnen lernen am Spinnrad, Wolle färben, Hausapotheke aus Kräutern, Cremes und Bodylotion herstellen, Tees aus heimischen Gärten und vieles mehr.

Die Trachtentanzgruppe der Schwabendorfer Landfrauen besteht fast genauso lange wie der Verein selbst. Es wird inzwischen in der 3. Generation getanzt und die "Kleinen" sind bei den Festen eifrig mit dabei. Unter der Leitung von Marion Schmitz üben die Großen jeden 2. Mittwoch. Inzwischen ist die Anzahl der Tänzerinnen wieder gestiegen, sodass auch größere Tänze möglich sind. Das bringt neuen Spaß für alle. Auch an diesem Abend führten die Tänzerinnen einige Tänze aus dem großen Repertoire vor.

Bei einem kleinen Imbiss fand eine angeregte Diskussion mit der Landrätin statt, bei der auch die schlechter werdende Altersstruktur in den Landfrauenvereinen – hier wie auch bei vielen anderen Vereinen – angesprochen wurde. Und über die finanziellen Möglichkeiten, über Trachten, über das Einmischen, über Traditionen, über das aktuelle Leben in den Vereinen u.v.m.

Im Anschluss wurden beim Rundgang an den aufgebauten Tischen, die selbst hergestellten Sachen gezeigt und erklärt. Auf einem Tisch leuchtete in warmen Farbtönen die mit Naturfarben handgefärbte Wolle. Daneben gab es verschiedene Bastelarbeiten (gestrickt, geklebt, gefaltet) zu sehen, gefolgt von selbstgeernteten Tees aus Bauerngärten und selbst hergestellten Cremes und Tinkturen, Badebomben und vielem mehr. Presseartikel berichteten aus vergangenen Tagen und Jahren, Bilderalben erzählten von vielen Ausflügen und Veranstaltungen.

Die Pflege der dörflichen Tradition stellt ebenfalls einen wichtigen Bestandteil des Landfrauenvereins Schwabendorf dar. So konnte auch an diesem Abend am Spinnrad gezeigt werden, wie aus Wolle Garn wird.

Als Frau Fründt mit einem herzlichen Dankeschön verabschiedet wurde, hatten alle Teilnehmerinnen das Gefühl, einen interessanten Einblick gegeben zu haben, aber auch selbst einmal an die Vielfältigkeit der eigenen Vereinsarbeit erinnert worden zu sein.

Landfrauenverein Schwabendorf

 


November 2014 - Vortrag "Die Homöopathische Hausapotheke im Winter"


Am 19.11.2014 um 20.00 Uhr hielt die Heilpraktikerin Karen Rambow in Schwabendorf einen Vortrag über Homöopathie. Nachdem Erna Hampach die Zuhörerinnen begrüßt und ihnen Frau Rambow vorgestellt hatte, begann der lebhafte Vortrag.

Nach einer Einführung über die Prinzipien der Homöopathie und ihren Erfinder, Samuel Hahnemann, wandte sich Frau Rambow schnell der praktischen Anwendung zu. Passend zum Herbst stellte sie eine Reihe homöopathischer Arzneien vor, mit denen sich die für diese Jahreszeit typischen Erkrankungen wie Erkältungen und Husten behandeln lassen. Jede Arznei wurde einzeln mit ihrem Namen und den typischen Krankheitssymptomen, bei denen sie zum Einsatz kommt, vorgestellt.

Tipps zur Einnahme gab es genauso wie einen kleinen Ausflug in die Schüssler-Salze mit einer Herbst-Winter-Kur zur Immunstärkung. Die anschaulichen Bilder und Merksätze der PowerPoint Präsentation rundeten den interessanten Vortrag ab.  Da eine solche Fülle von Informationen schwer zu behalten ist, hatte Frau Rambow für jede Teilnehmerin ein Merkblatt vorbereitet. Sehr gut war auch, dass Fragen zwischendurch genauso gestellt werden durften wie auch nach dem Vortrag.

Frau Rambow praktiziert seit 2012 als staatlich geprüfte Heilpraktikerin in Bracht. Neben der Homöopathie sind Akupunktur und Reiki ihre Schwerpunkte. Detaillierte Informationen gibt es auf der Internetseite: www.naturheilpraxis-rambow.com.

 

 

2012.09 - Die Landfrauen in Schwabendorf widmen sich den alten Techniken.

Alte Volkskunst zu erhalten, ist eine besondere Aufgabe, der sich die „Jubiläums-Landfrauen“ aus Schwabendorf seit Jahrzehnten immer wieder widmen. So auch in der Bewahrung fast ausgestorbener Tätigkeiten wie auf dem Gebiet der Verarbeitung von Schafwolle. Mit Freude und Begeisterung haben sich deshalb seit einigen Jahren unter Anleitung von „Fachfrau“ Angelika Hölzel aus Marburg 12 meist jüngere Landfrauen der fast vergessenen Kunst des Spinnens und des Färbens von Wolle mit Naturfarben erfolgreich zugetan.

In einer kleinen Feierstunde im Dorfmuseum stellte die Vorsitzende Erna Hampach deshalb auch heraus, dass sich die Schwabendorfer Landfrauen in ihren Aktivitäten neben zeitgemäßen gesellschaftlichen Fragen ebenso der Pflege und der Bewahrung alter Volkskunst verpflichtet sehen. Unterstützt wurden die Landfrauen dabei wiederum in bewährter und harmonischer Zusammenarbeit vom Arbeitskreis für Hugenotten- und Waldensergeschichte, der den „Lernfrauen“ Spinnräder aus dem Dorfmuseum und auch finanzielle Mittel für die methodische Ausbildung zur Verfügung gestellt hatte. „Die Wertschätzung unserer Landfrauen, das Erbe unserer Vorfahren zu bewahren und in die Zukunft zu tragen, ist auch eines unserer erklärten Ziele“ begründete Gerhard Badouin, Vorsitzender des Arbeitskreises, die Unterstützung und sagte diese auch für weitere künftige Projekte der Landfrauen zu.

 

 

 Spinngruppe
  Gesponnene und leuchtend bunte Wolle in Farben, wie wenn die Sonne auf das 
  Herbstlaub scheint – präsentiert die Spinngruppe der Schwabendorfer
  Landfrauen.

 

 

Insbesondere in der Gründungszeit der ehemaligen Kolonie „Auf der Schwabe“ hatte die Verarbeitung der Schafwolle in einem Zeitraum von über 150 Jahren traditionell eine herausragende Rolle gespielt. Viele der hugenottischen Ahnen waren von Beruf Wollscherer, -kämmer, -spinner, -färber und –weber und auf den im Dorf in kleinen Manufakturen arbeitenden Strumpfwirkstühlen wurde die von den Frauen gefärbte und gesponnene Wolle schließlich zu Strümpfen weiterverarbeitet bevor sie dann bis weit in das Land auf Messen und Märkten vermarktet wurden.

Die Wollfärberei mit Naturfarben kannte man bereits im 13. Jahrhundert, mit dem 30-jährigen Krieg ging die Entwicklung stark zurück, wurde aber mit den hugenottischen Einwanderern neu belebt. Die hugenottischen Färber verwendeten hauptsächlich natürliche, weniger mineralische und chemische Farbstoffe : Krapprot, Waidblau und Safrangelb waren die meist von ihnen verwandten Farbstoffe, aus Pflanzen gewonnen. Pflanzen, die zum Färben geeignete Farbstoffe enthalten, gibt es viele. Die Gewinnung des Farbstoffes und die einzelnen Färbeverfahren bereiteten jedoch unterschiedliche Schwierigkeiten.

Die von den Landfrauen verwandten Pflanzen waren unter Zugabe von Mineralien u.a. Rote Dahlie, Löwenzahn, Goldrute, Rhabarber und Rainfarn, allesamt heimische Arten unserer Wildflora. Aber auch mit Walnuß- und Zwiebelschalen sowie den Beeren, Blättern und Rinden unserer heimischen Bäume wurde die Wolle gefärbt.

 

 

 Uebergabe Spinnrad
 Große Freude bei den Landfrauen über ein besonderes Geschenk des Rauschenbergers Ludwig Pigulla, der den Landfrauen in der Feierstunde ein funktionsfähiges Spinnrad überreicht.

 

 Uebergabe Bescheinigung
  Erna Hampach bedankt sich bei Gerhard Badouin für die
  Unterstützung und übergibt die Dokumentation „Wolle färben
  mit Naturfarben“ für das Archiv des Dorfmuseums

 

 

 

Sie möchten den Artikel von Gerhard Badouin im ganzen sehen? HIER

 

 

 

 

2014.08 - In der Mitte des Sommers: Das Schwabendorfer Backhausfest


Am Sonntag, 17.08.2014, war es wieder soweit. In diesem Jahr mit einem Novum: Das Backhausfest begann bereits um 11 Uhr mit einem Kirchspiel-Gottesdienst auf dem Hugenottenplatz in Schwabendorf. Der Gottesdienst wurde gemeinsam von den Pfarrern Dierk Brüning und Bernhard Böttge sowie dem Posaunenchor Schwabendorf gestaltet.

Ab 12 Uhr gab es ein Mittagessen mit deftiger Erbsensuppe und Spezialitäten vom Holzkohlengrill. Im Anschluss wurde der traditionelle Backhauskuchen mit Kaffee serviert. So wurde Eingespieltes mit Neuem verbunden.

Reichlich Programm gab es nicht nur für die kleinen Gäste: Ab 13 Uhr stand das Spielzelt mit vielen Malvorlagen, Spielen und Büchern bereit. Der Spielplatz gehörte in diesem Jahr allein den Kindern und das wurde freudig angenommen.

Der Posaunenchor Schwabendorf übernahm am Nachmittag die musikalische Begleitung. Die Volkstanzgruppe der Landfrauen Schwabendorf führte gegen 15:30 Uhr verschiedene Tänze auf der Winterseite auf.

Im Rahmenprogramm in der Dorfschmiede wurde um 14 Uhr die Esse angeworfen und der Schmied erklärte und zeigte wie’s geht. Gleich neben der Schmiede wurde mit der Sense gearbeitet. Und in der Museumsscheune arbeiteten der Schreiner und der Rechenmacher.

Das Dorfmuseum hatte von 14 - 17 Uhr geöffnet.

Herzlich eingeladen hatten: Arbeitskreis für Hugenotten- und Waldensergeschichte Schwabendorf und Landfrauen Schwabendorf.

 

Ofen in Aktion

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

foto: sigi reekers